Unsere Chance auf einen Perspektivenwechsel: “Lotfullah und die Staatsbürgerschaft”
Unser Betriebsausflug am 9. Mai führte uns aus den gewohnten Räumlichkeiten der Kanzlei und der Routine des Kanzleialltags auf die Bühnen des Wiener Burgtheaters. Hier durften wir in neue Rollen schlüpfen und die Gelegenheit nutzen, ein Staatsbürgerschaftsverfahren aus der Perspektive eines Antragsstellers zu betrachten.
Vom Bürosessel auf die Bühne
Als Einstimmung auf das Theaterstück „Lotfullah und die Staatsbürgerschaft” nahmen wir an einem Stück-Workshop teil. Auf der Probebühne des Burgtheaters setzten wir uns unter Anleitung von Marie Theissing, selbst Musikerin und Darstellerin im Stück, anhand von musikalischen und schauspielerischen Übungen mit den Inhalten des Werks auseinander. Im Anschluss durften wir im Vestibül des Burgtheaters sehen, wie die Thematik von der Theatergruppe aufbereitet wurde.
Eine Geschichte, aber kein Einzelfall
Die Vorstellung erzählt die Geschichte von Lotfullah Yusufi, der im Jahr 2015 mit nur 15 Jahren allein von Afghanistan über Pakistan nach Österreich flüchtet. Im Stück geht es aber weniger um die Flucht selbst, als vielmehr darum, was viele Geflüchtete nach ihrer Ankunft in Österreich erwartet. Begleitet von einem „Staatsbürgerchor“ erzählt Lotfullah als Hauptdarsteller im Stück von seinen Erfahrungen mit der österreichischen Bürokratie. Sein Wunsch, österreichischer Staatsbürger zu werden, ist gezeichnet von endlosen Behördenwegen, rätselhafter Amtssprache und langen Wartezeiten. Das Stück ruft in Erinnerung, welch Privileg es doch ist, die österreichische Staatsbürgerschaft in die Wiege gelegt zu bekommen.
Zwischen Leichtigkeit und Schwermut
Die Theatergruppe schafft es, die beklemmenden Ereignisse kreativ und unterhaltsam auf die Bühne zu bringen. Die humorvollen Elemente im Stück lassen dennoch nicht vergessen, wie viel Kraft und Ausdauer es kosten muss, sich im scheinbar undurchschaubaren Behördensystem zurechtzufinden. Neben der Leichtigkeit des Schauspiels schwingt immer ein Gefühl der Schwermut mit. Das ständige Warten, die Machtlosigkeit und die Ungewissheit, die Menschen wie Lotfullah begleiten, machen einmal mehr bewusst, wie bedeutend ein soziales Umfeld ist, das unterstützt und Sinn stiftet.
Eine Bereicherung für unsere Arbeit im Fremdenrecht
Als Kanzlei, die auf Fremdenrecht und Staatsbürgerschaftsrecht spezialisiert ist, wissen wir, dass der Weg zur österreichischen Staatsbürgerschaft oft lang ist und wir kennen die Sorge unsere Mandanten und Mandantinnen, nicht rechtzeitig eine Aufenthaltserlaubnis zu erhalten. Tagtäglich unterstützen wir Menschen, die eine ähnliche Geschichte wie Lotfullah erzählen können. Als besonders bereichernd haben wir es demnach empfunden, uns tiefgehender mit der Gefühls- und Gedankenwelt einer Person zu befassen, die viele Hindernisse bewältigen muss, um Bürger dieses Landes zu werden.
Sie überlegen, die österreichische Staatsbürgerschaft zu beantragen oder haben schon einen Antrag gestellt und brauchen Beratung und Unterstützung? Vereinbaren Sie gleich einen Besprechungstermin.
Wollen Sie Teil unseres dynamischen Teams werden und eine sinnstiftende, erfüllende Funktion in unserem Team ausüben? Dann senden Sie Ihre aussagkräftige Bewerbung (Motivationsschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse, Dienstzeugnisse) bitte karriere@rihs.law.
Autorin: Nora Primoschitz